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BenQ W4100i Test & Vorstellung

BenQ W4100i Test & Vorstellung

„BenQ W4000 – ähm, ich meine natürlich den W4100.“ Kein Wunder, dass dieser kleine Versprecher schnell passiert: Das Gehäuse und das Design des neuen W4100 sind nahezu identisch mit dem seines Vorgängers. Doch auch wenn sich äußerlich kaum etwas getan hat, steckt unter der Haube jede Menge Entwicklung. Mit dem W4100 präsentiert BenQ endlich den lange erwarteten Nachfolger des beliebten W4000, der ohne große Ankündigung Ende des dritten Quartals 2024 vom Markt genommen wurde. Wer allerdings nur auf das Äußere schaut, verpasst die entscheidenden Neuerungen – denn der W4100 bringt eine ganze Reihe an technischen Verbesserungen mit, die ihn deutlich leistungsfähiger und zukunftssicherer machen als seinen Vorgänger.

Gehäuse, Abmessungen, Gewicht und Verarbeitungsqualität

Rein äußerlich bleibt sich BenQ beim W4100i treu: Das Gehäuse ist identisch zum Vorgänger W4000i und setzt weiterhin auf ein zurückhaltendes, funktionales Design in mattem Schwarz. Die kompakte Bauform misst 416 mm in der Breite, 315 mm in der Tiefe und 118 mm in der Höhe. Mit einem Gewicht von knapp 6,6 kg lässt sich der Projektor noch gut handhaben und sowohl auf einem Regal als auch an der Decke montieren.

Die Verarbeitungsqualität überzeugt mit sauber gefügten Gehäusekanten, einem soliden Chassis und einem wertigen Gesamteindruck. Auffällige Designelemente sucht man bewusst vergebens – hier steht Funktionalität im Vordergrund. Lüftungsschlitze sorgen für eine effektive Luftzirkulation, und die Anschlüsse sind wie gewohnt seitlich und rückseitig sinnvoll angeordnet. Insgesamt wirkt der W4100i robust, langlebig und praxisorientiert – genau das, was man sich in dieser Geräteklasse wünscht.

Anschlüsse & Streaming-Optionen

Anschlüsse & Streaming-Optionen

Der BenQ W4100i ist umfangreich ausgestattet und bietet eine Anschlussvielfalt, die sowohl Heimkino-Enthusiasten als auch Streaming-Nutzer anspricht. Insgesamt stehen drei vollwertige HDMI-2.1-Eingänge zur Verfügung, die jeweils HDCP 2.3 unterstützen. HDMI 1 und HDMI 2 erlauben die Wiedergabe von 4K bei 60 Hz und aktivieren bei kompatiblen Geräten automatisch den Auto Low Latency Mode (ALLM). Der zweite Eingang unterstützt darüber hinaus eARC für verlustfreien Rückkanalton – inklusive Dolby Atmos – an AV-Receiver oder Soundbars. Der dritte HDMI-Eingang ist speziell für 1080p bei 120 Hz optimiert und ermöglicht so flüssiges Gaming bei reduzierter Auflösung.

Anschlüsse

Ein weiterer HDMI-Anschluss (HDMI-Intern, 2.0b/HDCP 2.2) ist intern für den mitgelieferten Android-TV-Dongle QS02 vorgesehen. Dieser wird in ein Fach auf der Rückseite des Projektors eingesetzt und ist dort unsichtbar integriert. Darüber stehen dem Nutzer zahlreiche Streaming-Apps wie YouTube, Prime Video oder Disney+ zur Verfügung. Eine kabelgebundene LAN-Verbindung gibt es jedoch nicht – die Internetanbindung erfolgt ausschließlich über WLAN, was in WLAN-schwachen Umgebungen zu beachten ist.

Für externe Geräte und Zubehör bietet der Projektor drei USB-A-Anschlüsse. Zwei davon (USB Typ A-2) unterstützen neben der Stromversorgung auch den Zugriff auf Medieninhalte sowie Firmware-Updates. Der dritte Anschluss (USB Typ A-3) liefert bis zu 2,5 Ampere Strom, ideal für leistungshungrige Streamingsticks. Ein zusätzlicher USB Mini-B-Port steht für Wartungszwecke bereit. Komplettiert wird die Anschlussausstattung durch einen RS232-Port (DB-9 Pin) zur Systemintegration, einen 12V-Trigger-Ausgang (3,5 mm Klinke) für motorisierte Leinwände sowie einen analogen Audioausgang (3,5 mm Klinke). Zusätzlich steht ein optischer S/PDIF-Ausgang zur Verfügung, der Mehrkanalton auch als RAW-Signal überträgt.

Anschlüsse und Streaming Stick
BenQ W4100i Test & Vorstellung

In Summe bietet der W4100i eine praxisgerechte und zukunftssichere Konnektivität – mit nur einem kleinen Wermutstropfen: dem fehlenden LAN-Anschluss. Trotz dieser kleinen Einschränkung bietet der W4100i eine durchdachte Kombination aus klassischer Anschlussvielfalt und moderner Streaming-Integration – und das ohne sichtbaren Kabelsalat.

Zoom, Lens-Shift & Aufstellung

Der BenQ W4100i ist ein flexibel positionierbarer Heimkino-Projektor, der mit einem großzügigen 1,3-fach Zoom ausgestattet ist. Das bedeutet, dass die Bildgröße bei gegebener Aufstellung innerhalb eines gewissen Spielraums variiert werden kann – ohne dass der Projektor verschoben werden muss. Besonders komfortabel ist auch der manuelle Lens-Shift, der in dieser Klasse keineswegs selbstverständlich ist. Vertikal lässt sich das Bild um ±60 %, horizontal um ±15 % verschieben. Damit kann das Bild auch bei asymmetrischer Aufstellung (z. B. leicht außermittig oder nicht exakt in der Höhe der Leinwand) korrekt ausgerichtet werden – ganz ohne digitale Korrektur und damit ohne Qualitätsverlust.

BenQ W4100i Test & Vorstellung

Diese mechanische Flexibilität macht den W4100i zu einem vielseitigen Partner, sowohl für Deckenmontage als auch für die Platzierung auf einem Regal hinter dem Sitzplatz. Besonders in Wohnräumen mit baulichen Einschränkungen – etwa bei schrägen Decken, asymmetrischer Raumgeometrie oder bestehenden Möbeln – bringt das einen erheblichen Vorteil.

Nachfolgend eine Übersicht über den minimalen und maximalen Projektionsabstand bei verschiedenen typischen Bilddiagonalen im 16:9-Format:

Bildgröße (16:9)BildbreiteMindestabstandMaximalabstand
90 Zoll199 cm293 cm381 cm
100 Zoll221 cm326 cm424 cm
110 Zoll243 cm359 cm467 cm
120 Zoll265 cm391 cm510 cm
135 Zoll299 cm441 cm575 cm
150 Zoll332 cm489 cm637 cm
160 Zoll354 cm521 cm679 cm
200 Zoll443 cm652 cm849 cm

Hinweis: Alle Werte sind gerundet. Für die genaue Planung sollte immer der tatsächliche Projektionsbereich mit dem gewünschten Zoomfaktor vor Ort geprüft werden.

Damit bietet der BenQ W4100i eine hervorragende Flexibilität für unterschiedlichste Wohn- und Heimkinosituationen – sowohl bei der Erstinstallation als auch bei späteren Umstellungen.

Betriebssystem, Streaming-Stick & Fernbedienung

Der BenQ W4100i setzt auf eine clevere Kombination aus Projektor-Hardware und externer Smart-TV-Lösung. Herzstück ist der mitgelieferte Google-TV-Dongle (BenQ QS02), der im Inneren des Gehäuses untergebracht wird und dort nahtlos in das System integriert ist. Dadurch wirkt der Projektor wie aus einem Guss – ohne baumelnde Zusätze oder zusätzliche Netzteile. Das Streaming-Angebot basiert auf dem aktuellen Google TV, das eine übersichtliche Oberfläche bietet und Zugriff auf eine Vielzahl an Streaming-Diensten wie YouTube, Disney+, Prime Video und viele mehr ermöglicht. Einzige Einschränkung: Die Internetverbindung erfolgt ausschließlich per WLAN – ein LAN-Anschluss steht nicht zur Verfügung.

Die Steuerung erfolgt komfortabel über eine einzige Fernbedienung, die sowohl den Projektor selbst als auch den integrierten Streaming-Stick kontrolliert. Das bedeutet: Zwei Fernbedienungen sind überflüssig. Die beiliegende Fernbedienung überzeugt durch ihre ergonomische Form, liegt angenehm in der Hand und ist funktional durchdacht. Auf dedizierte Direktwahltasten für bestimmte Streaming-Dienste wurde zwar verzichtet, dafür ist sie mit einer praktischen

Hintergrundbeleuchtung ausgestattet – ein echtes Plus bei abgedunkelten Heimkinoabenden. Besonders gelungen: Die wichtigsten Projektoreinstellungen lassen sich direkt ansteuern, ohne umständlich durch verschachtelte Menüs navigieren zu müssen. In der Praxis sorgt diese Kombination für einen intuitiven, flüssigen Bedienkomfort – sowohl beim klassischen Filmabend über Blu-ray als auch beim spontanen Streamen über Google TV.

BenQ W4100i Test & Vorstellung

Bildtechnologie: 0,65″ DLP-Chip, XPR3-Shifting & 4LED-Lichtquelle

Der BenQ W4100i setzt auf bewährte DLP-Technologie mit einem hochwertigen 0,65 Zoll großen DMD-Chip von Texas Instruments. Dieser gehört zur Full-HD-Klasse und verfügt über 1920 x 1080 Mikrospiegel, also eine native Auflösung von 1080p. Für die Darstellung von Ultra HD (3840 x 2160 Pixeln) nutzt der Projektor das XPR3-Pixelshift-Verfahren der zweiten Generation. Dabei werden die Mikrospiegel mehrmals pro Bild in mikroskopisch kleine Bewegungen versetzt. Jeder Spiegel projiziert so vier leicht versetzte Subpixel nacheinander auf die Leinwand. Durch die schnelle Abfolge dieser Positionen – jeweils innerhalb eines einzelnen Frames – entsteht für das menschliche Auge ein voll aufgelöstes 4K-Bild mit rund 8,3 Millionen sichtbaren Bildpunkten.

Im BenQ W4100i kommt die aktuellste XPR3-Pixelshift-Technologie zum Einsatz, die aus einem nativen Full-HD-DMD mit 1920 x 1080 Mikrospiegeln ein sichtbar scharfes 4K-Ultra-HD-Bild mit 8,3 Millionen Bildpunkten erzeugt. Dabei wird der Spiegelchip pro Bildframe in vier präzise Mikropositionen versetzt, sodass vier Subpixel zeitlich versetzt projiziert und vom Auge zu einem vollständigen UHD-Bild zusammengesetzt werden. Diese Methode bietet eine deutlich höhere Detailzeichnung als native 1080p-Projektion – und das bei kompakten, kosteneffizienten DLP-Systemen.

Im Vergleich zur Vorgängerversion XPR2 bringt XPR3 mehrere technische Verbesserungen mit: Der elektromechanische Aktuator arbeitet deutlich schneller und vibrationsärmer, wodurch Bildstabilität und Schärfeeindruck bei Bewegung nochmals gesteigert werden. Gerade bei actionreichen Filmszenen, schnellen Kameraschwenks oder Gaming-Inhalten profitiert die Darstellung sichtbar – Artefakte wie feine Doppelkanten oder Bewegungsunschärfen, wie sie bei XPR2 gelegentlich auftreten konnten, werden effektiv reduziert.

In der Praxis sorgt XPR3 somit für ein besonders ruhiges, klares und hochaufgelöstes Bild, das auch auf größeren Leinwanddiagonalen seine Schärfe und Präzision beibehält. In Kombination mit der hochwertigen Optik und dem 0,65″-DMD liefert der W4100i damit eine 4K-Projektion, die nicht nur technisch beeindruckt, sondern auch im Heimkinoeinsatz durch Natürlichkeit und visuelle Tiefe überzeugt.

BenQ W4100i XPR3

Der größere 0,65″-Chip bringt im Vergleich zum kleineren 0,47″-Chip – wie er etwa im W2720i verwendet wird – keine höhere Auflösung, aber mehr physikalische Fläche pro Spiegel. Das hat mehrere Vorteile: Erstens wirkt das Bild insgesamt ruhiger und stabiler, da die Spiegel weniger stark bewegt werden müssen. Zweitens fällt die Lichtausbeute höher aus, weil mehr Fläche für die Reflexion des Lichts zur Verfügung steht. Drittens profitieren Kontrast und Inbild-Schärfe, da der größere Chip das Licht effizienter und gezielter lenkt – insbesondere bei größeren Bilddiagonalen oder in dunklen Szenen mit feinen Details ist dieser Unterschied sichtbar.

Ein weiterer technischer Höhepunkt des W4100i ist die eingesetzte 4LED-Lichtquelle. Anders als herkömmliche RGB-LED-Systeme, bei denen Rot, Grün und Blau getrennt erzeugt werden, kommt hier eine zusätzliche blaue LED mit Phosphorkonversion zum Einsatz. Diese vierte LED wird nicht direkt für Blautöne verwendet, sondern strahlt auf ein spezielles Phosphorelement, das daraus grünes Licht erzeugt – der hellste Anteil des sichtbaren Spektrums. Dieses sogenannte RGBB-Prinzip verbessert die Helligkeit gegenüber herkömmlichen LED-Lösungen spürbar und kommt dabei ohne die typischen Nachteile von Laserprojektoren aus.

Ein klarer Vorteil gegenüber RGB-Lasern: Die 4LED-Technologie erzeugt kein Laserglitzern (Speckle), das bei punktuellen Lichtquellen auf homogenen Flächen sichtbar sein kann. Dadurch wirkt das Bild des W4100i homogener, augenfreundlicher und filmischer – insbesondere auf hellen Szenen oder bei der Nutzung mit lichtverstärkenden Leinwänden.

BenQ W4100i Test & Vorstellung

Auch farblich hat der Projektor einiges zu bieten: Der W4100i deckt laut Hersteller über 100 % des DCI-P3-Farbraums ab und ermöglicht damit eine präzise und farbstarke Darstellung, wie sie insbesondere bei HDR-Inhalten von modernen Streaming-Diensten oder Ultra HD Blu-rays erwartet wird. Die Lebensdauer der LED-Einheit liegt bei bis zu 30.000 Stunden, was einem praktisch wartungsfreien Betrieb über viele Jahre hinweg entspricht. Zudem ist die Lichtquelle sofort betriebsbereit – ohne Aufwärm- oder Abkühlzeit – und bleibt im Betrieb deutlich leiser und kühler als viele Lampen- oder Lasergeräte.

In der Summe kombiniert der BenQ W4100i hochmoderne 4LED-Technologie, einen größeren DLP-Chip und präzises 4K-Pixelshifting, um ein helles, farbstarkes und ruhiges Bild zu erzeugen – frei von störenden Artefakten und mit Eigenschaften, die sowohl Cineasten als auch Alltagsnutzer überzeugen dürften.

Helligkeit, Kontrast & HDR-Verarbeitung: Dynamik, Durchzeichnung und Kontrolle

Der BenQ W4100i liefert mit seiner neuen 4LED-Lichtquelle eine hervorragende Lichtausbeute – nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis. Zwar bleibt die nominelle Spitzenhelligkeit mit 3.200 Lumen zunächst identisch zum Vorgängermodell, im Messlabor konnten jedoch über 3.400 Lumen gemessen werden. Noch wichtiger: In der ab Werk kalibrierten Bildvoreinstellung stehen dem Nutzer rund 2.200 ANSI Lumen zur Verfügung – ein Wert, der in dieser Klasse durchaus beeindruckt. Auch wenn damit etwa 1.000 ANSI Lumen durch die Farbkorrektur „verloren“ gehen, bleibt festzuhalten: Das sind immer noch rund 15 % mehr als beim W4000i in vergleichbarer Einstellung – und über 30 % mehr Helligkeit als beim kleineren Bruder W2720i, der auf den 0,47″-DLP-Chip setzt.

BenQ W4100i Test & Vorstellung

Diese hohe Farbtreue bei gleichzeitig kräftiger Lichtleistung ist das Ergebnis der überarbeiteten 4LED-Lichtquelle mit RGBB-Architektur. Selbst bei der Darstellung von DCI-P3-Inhalten bleibt das Bild lebendig, ohne dabei die Farbbalance zu verlieren. Das macht den W4100i auch für große Bilddiagonalen und nicht vollständig abgedunkelte Räume tauglich.

Kontrast: Schwäche auf dem Papier – stark im Bild

Wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten – und beim W4100i betrifft das den nativ gemessenen Kontrast: Mit etwa 1.000:1 liegt dieser Wert unter dem, was viele Heimkino-Enthusiasten als ideal betrachten würden. Doch dieser scheinbare Schwachpunkt relativiert sich im realen Bildeindruck deutlich. BenQ hat die Kontrastoptimierung auf Software-Ebene spürbar weiterentwickelt. Der neue Dynamic Black-Modus arbeitet jetzt über die gesamte Helligkeitsspanne hinweg und ist nicht mehr auf rund 80 % limitiert wie beim Vorgänger. Unterstützt wird dieser Modus durch intelligentes LED-Dimming und den neuen Global Contrast Enhancer, die gemeinsam für mehr Bildtiefe sorgen – ohne sichtbares „Pumpen“ oder störende Übergänge.

BenQ W4100i Test & Vorstellung
Der globale Kontrastverstärker analysiert das gesamte Bildsignal und optimiert die Tonwertverteilung über alle Helligkeitsbereiche hinweg. Dadurch wird der Unterschied zwischen hellen und dunklen Bildbereichen insgesamt betont, ohne die Farbbalance zu verfälschen. Das Ergebnis ist ein insgesamt dynamischeres Bild mit mehr Tiefe – insbesondere bei HDR-Inhalten mit flachen Kontrastkurven.
BenQ W4100i Test & Vorstellung
Im Gegensatz zum globalen Eingriff arbeitet der lokale Kontrastverstärker selektiv in kleineren Bildbereichen. Helle Details in dunklen Szenen oder Schattenstrukturen in hellen Bildteilen werden gezielt verstärkt, um mehr Durchzeichnung und Detailtreue zu erzielen. Diese Technik hilft besonders bei komplexen Bildinhalten, die sowohl helle als auch dunkle Feinheiten gleichzeitig enthalten.
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Dynamic Black steuert die LED-Lichtleistung in Echtzeit und passt sie an die Helligkeitsanforderung der Szene an. In dunklen Passagen wird die Lichtleistung abgesenkt, um Schwarzwert und Kontrast zu verbessern, während sie in hellen Szenen voll ausgefahren wird. Der Übergang erfolgt beim W4100i sehr feinfühlig, ohne sichtbare Sprünge, was zu einem natürlichen Bildeindruck mit erweitertem Dynamikumfang führt.

Entscheidend ist zudem die HDR-PRO™-Technologie mit dynamischem Tone Mapping. Statt einer statischen HDR-Kurve – wie sie viele Projektoren verwenden – analysiert der W4100i Bild für Bild die Helligkeitsverteilung und passt die HDR-Kurve in Echtzeit an. So bleiben sowohl feine Details in dunklen Szenen erhalten als auch Spitzlichter kontrolliert sichtbar – ein ausgewogenes Verhältnis, das besonders bei HDR10- und HDR10+-Inhalten zur Geltung kommt. Auch HLG-Signale werden unterstützt, was den W4100i zukunftssicher für TV- und Streaming-Anwendungen macht.

Fazit zur Bilddynamik

Trotz eines niedrigen nativen Kontrastwertes gelingt es dem BenQ W4100i durch den Kombinationseinsatz aus Softwareoptimierung, dynamischer HDR-Verarbeitung und LED-Dimming, ein visuell starkes Kontrastverhältnis zu erzeugen. Das resultierende Bild ist in der Praxis weit überzeugender, als es der nackte Zahlenwert vermuten lässt. In gut abgestimmten HDR-Szenen mit differenzierter Lichtverteilung kann man regelrecht euphorisch auf die Bildwirkung reagieren – auch wenn man sich bei aller Begeisterung eine gewisse Bodenhaftung bewahren sollte.

BenQ W4100i Test & Vorstellung

Neu: AI-Kino-Modus für intelligente Bildoptimierung

Eine wichtige Neuerung des BenQ W4100i gegenüber dem Vorgängermodell W4000i ist der erstmals integrierte AI-Kino-Modus. Diese Funktion nutzt künstliche Intelligenz zur Echtzeit-Analyse des Bildinhalts und greift gezielt in mehrere Bildparameter ein, um das visuelle Erlebnis bei Film- und Serienwiedergabe weiter zu verbessern – besonders bei Streaming-Inhalten, die nicht immer in optimaler Qualität vorliegen. Während herkömmliche Bildmodi mit statischen Voreinstellungen arbeiten, reagiert der AI-Kino-Modus dynamisch auf die jeweilige Szene und passt Parameter wie HDR-Darstellung, Farbsättigung und Kantenschärfe kontinuierlich an.

Ein zentrales Element dieses Modus ist die intelligente Rauschunterdrückung, die bei Streaming-Inhalten mit stark komprimierten oder verrauschten Bildanteilen besonders zur Geltung kommt. Anstatt das Bild weichzuzeichnen, unterscheidet der Algorithmus zwischen „gewollter Körnung“ und tatsächlichem digitalen Rauschen – etwa durch zu stark komprimierte Bitraten oder schlechtes Ausgangsmaterial. Das Resultat ist ein klareres, ruhigeres Bild, das gleichzeitig seine Struktur und Schärfe behält.

Zusätzlich verbessert der AI-Kino-Modus durch gezielte Nachschärfung und Farbanpassung die plastische Wirkung und Tiefenstaffelung des Bildes. Insbesondere Hauttöne und natürliche Oberflächen profitieren von einer lebendigeren, aber dennoch natürlichen Farbwiedergabe. Auch der HDR-Eindruck wird szenenbasiert angepasst, sodass Spitzlichter nicht überstrahlen und dunkle Bereiche nicht absaufen. Das Zusammenspiel aus Analyse, Korrektur und Optimierung geschieht dabei unbemerkt im Hintergrund – ohne dass der Nutzer selbst Einstellungen anpassen muss.

Unterm Strich ist der AI-Kino-Modus eine sinnvolle Ergänzung für Anwender, die viel über Streaming-Plattformen konsumieren, und verleiht dem W4100i eine zusätzliche Bildstufe, die über klassische Kalibrierung hinausgeht. Er ist kein Ersatz für manuelle Feineinstellungen bei hochwertigen Quellen, aber eine intelligente und praxisnahe Lösung, um suboptimale Inhalte sichtbar aufzuwerten – besonders bei Serien, Dokus oder nicht ganz referenzwürdigem Filmmaterial.

Bewegtbilddarstellung: Zwischenbildberechnung & 24p-Wiedergabe

Der BenQ W4100i bietet eine ausgeglichene und sauber abgestimmte Bewegtbilddarstellung, die sowohl Filmfreunde als auch Sport- oder Serienliebhaber anspricht. Grundlage dafür ist die integrierte MEMC-Technologie (Motion Estimation, Motion Compensation), die auf Wunsch aktiv Bildinhalte mit Zwischenbildern versieht und dadurch die Bewegungsschärfe sichtbar verbessert. Besonders bei horizontalen Kameraschwenks oder actionreichen Szenen profitiert das Bild von einer glatteren Darstellung, ohne störende Ruckler oder Unschärfen.

Die Zwischenbildberechnung lässt sich in mehreren Stufen anpassen oder komplett deaktivieren. Das ist besonders für Puristen wichtig, die Filme im originalgetreuen 24p-Kino-Look erleben möchten. Im ausgeschalteten Zustand gibt der W4100i 24p-Signale originalgetreu wieder – ohne Pulldown-Konvertierung, was insbesondere bei Spielfilmen für ein natürliches Bewegungsverhalten sorgt. Wer dagegen eine möglichst ruckelfreie Darstellung bevorzugt – etwa bei Sportübertragungen oder Dokumentationen – kann MEMC gezielt zuschalten und individuell auf seine Sehgewohnheiten abstimmen.

In der Praxis überzeugt der W4100i mit scharfen Bewegungsabläufen, geringer Nachziehunschärfe und einer guten Balance zwischen Natürlichkeit und technischer Glättung. Für einen DLP-Projektor mit Pixelshift liegt die Bewegungsdarstellung auf einem sehr hohen Niveau – und ermöglicht sowohl authentisches Kinofeeling als auch angenehm flüssige Darstellungen bei Bedarf.

BenQ W4100i Test & Vorstellung

Gaming-Performance: Reaktionsschnell und detailstark

Auch wenn der BenQ W4100i in erster Linie für das Heimkino konzipiert wurde, zeigt er im Gaming-Bereich eine erfreulich starke Leistung. Dank HDMI 2.1 mit HDCP 2.3 unterstützt der Projektor aktuelle Spielkonsolen und Gaming-PCs mit hoher Kompatibilität und niedriger Latenz. Besonders praktisch: Der W4100i erkennt automatisch ALLM-Signale (Auto Low Latency Mode), etwa von PlayStation oder Xbox, und aktiviert daraufhin automatisch die optimalen Einstellungen für einen verzögerungsfreien Spielablauf – ganz ohne manuelles Eingreifen.

Die gemessene Eingabeverzögerung liegt bei nur 17,9 ms bei 4K mit 60 Hz – ein sehr guter Wert für einen LED-Projektor mit Kinoanspruch. Wer auf niedrigere Auflösungen setzt, kann die Reaktionszeit weiter reduzieren: Bei 1080p mit 120 Hz sinkt der Input Lag auf 13 ms, bei 1080p mit 240 Hz sogar auf herausragende 6,5 ms. Damit eignet sich der W4100i nicht nur für storybasierte Games oder cineastische Titel, sondern auch für schnelle Shooter, Rennspiele oder kompetitive Online-Games – solange die Bildrate entsprechend angepasst wird.

Zusammenfassend bietet der BenQ W4100i eine ausgewogene Kombination aus 4K-Schärfe, hohem Kontrast, flüssiger Darstellung und niedriger Eingabeverzögerung. Das macht ihn zu einem echten Allrounder, der neben beeindruckendem Filmgenuss auch anspruchsvolle Gaming-Sessions problemlos meistert – auf Wunsch mit riesiger Bilddiagonale und HDR-Effekten inklusive.

3D-Bildperformance: Helle Projektion, starke Tiefenwirkung

Auch im Jahr 2025 hält BenQ an der 3D-Funktion fest – und das mit überzeugenden Ergebnissen. Der W4100i unterstützt klassische Frame-Packing-3D-Formate und zeigt, dass echtes 3D-Erlebnis im Heimkino nach wie vor möglich ist – vorausgesetzt, die Technik liefert ausreichend Helligkeit und eine stabile Bilddarstellung. Und genau hier spielt der Projektor seine Stärke aus: Mit einer gemessenen Maximalhelligkeit von über 3.400 ANSI Lumen und einer effektiven Lichtleistung von rund 2.200 ANSI Lumen im kalibrierten Modus bleibt selbst mit aktiven Shutter-Brillen noch genug Licht übrig, um 3D-Inhalte klar, kontrastreich und leuchtend darzustellen.

Gerade weil Shutter-Brillen je nach Modell bis zu zwei Drittel der Helligkeit absorbieren, ist eine hohe Ausgangshelligkeit entscheidend für ein überzeugendes 3D-Erlebnis. Der W4100i kompensiert diese Schwächung effektiv und sorgt für gute Plastizität, stabile Kontraste und eine ausgeprägte Tiefenwirkung, ohne dass das Bild dunkel oder ausgewaschen wirkt. Bewegungsartefakte oder Ghosting sind ebenfalls kaum ein Thema – die Darstellung bleibt ruhig, klar und angenehm zu betrachten.

Bemerkenswert ist auch, dass BenQ mit dem W4100i – wie nur noch wenige Hersteller – 3D weiterhin ernst nimmt und diese Funktion nicht einfach aus dem Produkt streicht. Gerade auf Großbild-Leinwänden entfaltet 3D seine volle Wirkung und macht auch bei älteren Filmen oder animierten Inhalten richtig Spaß. Wer also zu den 3D-Fans gehört oder seine bestehende 3D-Blu-ray-Sammlung weiter nutzen möchte, findet im W4100i einen leistungsstarken Begleiter, der diese Nische weiterhin mit Leben füllt – und das besser, als man es oft erwarten würde.

Fazit: Der BenQ W4100i ist ein würdiger Nachfolger mit starken Allround-Qualitäten

Mit dem W4100i zeigt BenQ eindrucksvoll, wie sinnvoll Weiterentwicklung im Detail sein kann. Auch wenn sich am Gehäuse im Vergleich zum Vorgänger W4000i nichts verändert hat, ist unter der Haube so gut wie alles verbessert worden: Eine leistungsfähigere 4LED-Lichtquelle, das präzisere XPR3-Pixelshift-System, ein überarbeiteter Dynamikbereich bei HDR-Inhalten und die Einführung moderner Features wie dem AI-Kinomodus zeigen, dass BenQ auf das Feedback seiner Nutzer gehört hat – und die richtigen Schlüsse daraus gezogen hat.

Besonders überzeugend ist die Kombination aus starker 4K-Bildschärfe, hohem Farbumfang, ausgewogener HDR-Verarbeitung und flüssiger Zwischenbilddarstellung, ergänzt durch einen bemerkenswert niedrigen Input Lag für Gaming. Das 3D weiterhin unterstützt wird, ist ein zusätzliches Plus – gerade für Fans großer Leinwandformate. Die einzige echte Schwäche bleibt der native Kontrast von rund 1000:1, der jedoch durch smarte LED-Dimmung und dynamische Bildoptimierung in der Praxis deutlich relativiert wird.

Am Ende bleibt festzuhalten: BenQ hat seine Hausaufgaben gemacht. Der W4100i ist – einfach und direkt gesagt – ein Top-Gerät in der Preisklasse um 3.000 Euro, das kaum Wünsche offenlässt. Wer ein helles, farbtreues, vielseitiges Heimkinogerät sucht, das auch bei Streaming und Gaming punktet, bekommt hier ein sehr durchdachtes Gesamtpaket.

ProContra
Sehr gute Helligkeit (bis 3400 ANSI Lumen)Nativer Kontrast mit ca. 1000:1 vergleichsweise niedrig
Farbtreue ab Werk & breiter Farbraum (DCI-P3)Kein LAN-Anschluss – nur WLAN
Präzise 4K-Darstellung dank XPR3-PixelshiftKein motorisierter Fokus oder Zoom
Geringer Input Lag, ALLM & 240 Hz (6,5 ms)Kein Lens Memory (da manueller Fokus und Zoom)
Unterstützt HDR10, HDR10+, HLG & dynamisches Tone MappingKein Dolby Vision
Flexibler Zoom & Lens-ShiftObjektiv nicht Zentriert
AI-Kinomodus für Streaming-Optimierung
3D-Unterstützung mit guter Helligkeitsreserve

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