BenQ W5800 Test & Vorstellung
Nachdem wir uns bereits eingehend mit dem PreSample des BenQ W5800 beschäftigt haben, ist heute die Erstlieferung des brandneuen BenQ W5800 bei uns eingetroffen. Natürlich ist es wieder einmal Zeit, dieses Gerät gründlich unter die Lupe zu nehmen. In unserem heutigen Testbericht werfen wir einen genaueren Blick auf das neue Flaggschiff des taiwanesischen Herstellers BenQ. Von den Abmessungen und der Positionierung über die Anschlüsse bis hin zur eigentlichen Bildperformance beleuchten wir alle wichtigen Fakten, die ihr über den BenQ W5800 wissen solltet.
Highlights BenQ W5800
- 4K UHD Auflösung mit Ganzglaslinsensystem
- Laserlichtquelle mit 2600 ANSI Lumen
- 100% Rec.709 & DCI-P3
- HDR10, HDR10+ und 3D Unterstützung
- Lokaler Kontrastverstärker & BenQ Dynamic Black-Technologie
- Geräuscharmen Mehrkanalkühlsystem
- Lens Shift (50% Vertikal & 21% Horizontal)
- Out-of-Box-Farbgenauigkeit
Anschlüsse
Der Technische Aspekt
Der BenQ W5800 verwendet den 0,47-Zoll-DMD-Chipsatz (Digital Micromirror Device) von Texas Instruments, ein Kernstück der DLP-Technologie (Digital Light Processing). Dieser Chipsatz ist für die Erzeugung von hochauflösenden Bildern zuständig und spielt eine entscheidende Rolle bei der Projektionstechnologie des BenQ W5800.
Funktionsweise des DMD Chipsatzes
Der DMD-Chipsatz besteht aus Millionen winziger Spiegel, die jeweils einem Pixel im projizierten Bild entsprechen. Diese Spiegel können sich schnell kippen, um das Licht zu reflektieren und so Helligkeit und Dunkelheit zu erzeugen. Durch das Kippen der Spiegel wird das Licht entweder in Richtung der Projektionslinse gelenkt oder von ihr weg, was die Helligkeit jedes einzelnen Pixels steuert.
Auflösung des DMD 0,47″ Chipsatzes
Der 0,47-Zoll-DMD-Chipsatz von Texas Instruments hat eine native Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln (Full HD). Um jedoch die für 4K erforderliche höhere Auflösung zu erreichen, verwendet der BenQ W5800 das XPR-Shifting-Verfahren.
XPR Shifting-Verfahren
Das XPR (Expanded Pixel Resolution) Shifting-Verfahren ist eine Technologie, die es ermöglicht, die Anzahl der sichtbaren Pixel zu vervierfachen. Dabei wird der DMD-Chipsatz verwendet, um Pixel mehrfach zu verschieben und in sehr hoher Geschwindigkeit darzustellen. Dieser Prozess erfolgt so schnell, dass das menschliche Auge die Verschiebungen nicht wahrnimmt, was zu einer 4K-UHD-Auflösung (3840 x 2160 Pixel) führt.
Im Detail funktioniert das XPR-Verfahren folgendermaßen:
- Pixelverschiebung: Der Projektor verschiebt die Position der Pixel diagonal um ein halbes Pixel in vier verschiedene Positionen.
- Bildwiederholung: Die Bilder werden in extrem schneller Abfolge wiederholt projiziert, wodurch die Anzahl der sichtbaren Pixel effektiv vervierfacht wird.
- Resultierende Auflösung: Durch diese schnelle Verschiebung und Projektion entsteht ein Bild, das von der Qualität her einer nativen 4K-Auflösung entspricht.
Vorteile der DMD und XPR Technologie
Die Kombination aus dem 0,47-Zoll-DMD-Chipsatz und dem XPR-Shifting-Verfahren bietet mehrere Vorteile:
- Hohe Bildqualität: Durch die schnelle Pixelverschiebung wird eine hochauflösende Bildqualität erreicht, die der einer nativen 4K-Projektion sehr nahekommt.
- Geringe Latenzzeiten: Die schnelle Schaltgeschwindigkeit der DMD-Spiegel sorgt für geringe Latenzzeiten und eine flüssige Bilddarstellung, was besonders bei bewegungsintensiven Inhalten wie Filmen oder Spielen von Vorteil ist.
- Kompaktes Design: Der Einsatz eines kleineren Chipsatzes (0,47 Zoll) ermöglicht es, Projektoren kompakter zu gestalten, ohne Kompromisse bei der Bildqualität einzugehen.
Lens Shift, Zoom und Betriebsgeräusch
Ein weiteres Highlight des BenQ W5800 ist die motorisierte 1,6-fache Zoom-Optik, die zusammen mit der Lens-Shift-Funktion eine flexible Installation und Ausrichtung ermöglicht. Das wesentlich größere und schwerere Gehäuse des Projektors, das über 10 kg wiegt, fällt nicht nur durch seine Breite auf, sondern bietet auch eine effizientere Kühlung und damit eine geringere Geräuschentwicklung.
das die Umgebungsgeräusche effektiv auf einen leisen Bereich von 27 dB bis
30 dB reduziert.
Der W5800 verfügt über eine 2D-Lens-Shift-Funktion (±50 % vertikal und ±21 % horizontal), die perfekte Bilder mit geraden Kanten ohne Auflösungsverluste liefert und flexiblere Installations- und Platzierungsoptionen ermöglicht. Der 1,6-fache Zoom maximiert den verfügbaren Platz, indem er eine Vielzahl von Projektionsentfernungen bietet und so Unterhaltung auf einem großenLeinwand ermöglicht, ohne dass eine komplizierte Installation erforderlich ist.
Dynamic Tone Mapping & Ganzglaslinsensystem
Der BenQ W5800 bringt eine neue Plattform mit sich, die Dynamic Tone Mapping (DTM) für HDR-Inhalte unterstützt und HDR10+ kompatibel ist. Diese technologischen Fortschritte versprechen ein noch immersiveres Seherlebnis, insbesondere bei der Wiedergabe von High Dynamic Range (HDR) Inhalten.
Darüber hinaus bietet der Projektor eine vollständige Abdeckung des DCI-P3-Farbraums, was ihn zu einer idealen Wahl für Filmbegeisterte und Profis macht, die Wert auf akkurate Farbdarstellung legen. Die neu gestaltete Optik (Ganzglaslinsensystem) des W5800, die aus 14 Elementen in 7 Gruppen besteht und servo-gesteuert ist, ermöglicht einen Lens Shift von 21% horizontal und 50% vertikal, was zusammen mit dem variablen Wurfverhältnis von 1,52:1 bis 2,45:1 eine flexible Aufstellung und einfache Anpassung an verschiedene Raumgrößen und -konfigurationen erlaubt.
Werkskalibrierung & Bildqualität
Der Projektor ist außerdem ISFccc®-zertifiziert, was bedeutet, dass er durch die anerkannte ISFccc®-Kalibrierung die Bild- und Farbleistung an jeden Raum anpassen kann. Voreingestellte Tag-/Nacht-Lichtausgleichsmodi bieten eine optimale Anpassung an unterschiedliche Lichtverhältnisse und gewährleisten so stets eine herausragende Bildqualität.
Ideale Leinwand fürs Wohnzimmer: Obsidian Vision BrightTV
Die Wahl der richtigen Leinwand für das Heimkino ist entscheidend, um das bestmögliche Seherlebnis zu erzielen. Die InVideo Obsidian Vision BrightTV Leinwandserie stellt hier eine herausragende Option dar, die durch eine Kombination aus verbesserter Kontrastleistung, optimierter Helligkeit und herausragender Qualität besticht. Diese Leinwandserie ist speziell für Fernsehsendungen, Sport, Filme und…
Die Obsidian Vision Leinwand Serie
In der dynamischen Welt der Heimkino-Technologie schließt die neue Leinwandserie InVideo Obsidian Vision gekonnt eine bisherige Lücke in unserem Produktportfolio. Mit der Einführung dieser Kontrastleinwände der neuesten Generation präsentieren wir eine Kollektion, die mit innovativen Features, herausragender Qualität und einer Produktion, die stolz „Made in Europe“ trägt, glänzt. Wir haben…
Diese herausragende Bildqualität bestätigt die Bemühungen der Konstrukteure und macht den BenQ W5800 zu einem exzellenten Projektor für alle, die Wert auf detailreiche und präzise Darstellungen legen.
Der native Kontrast des BenQ W5800 ist wohl der größte Kritikpunkt an diesem neuen Flaggschiffmodell. In unseren Tests haben wir einen nativen Kontrast von 1075:1 auf einer komplett weißen Leinwand in einem dunklen Raum gemessen. Dies zeigt deutlich, dass eine Kontrastleinwand erforderlich ist, um den Schwarzwert und die Bildqualität erheblich zu verbessern.
Mit allen möglichen dynamischen Reglern und Einstellungen konnten wir einen deutlich höheren dynamischen Kontrast erreichen. Obwohl dieser Wert eine Verbesserung darstellt, bleibt der native Kontrast ein Bereich, in dem der BenQ W5800 hinter den Erwartungen zurückbleibt. Eine hochwertige Kontrastleinwand ist daher entscheidend, um die volle Leistungsfähigkeit dieses Projektors auszuschöpfen und ein beeindruckendes Heimkinoerlebnis zu gewährleisten.
Die Signalverarbeitung des BenQ W5800 überzeugt durch ihre Zwischenbildberechnung und Bildoptimierung. Hier sind wir sehr zufrieden mit der Leistung des Projektors. Die Zwischenbildberechnung sorgt für flüssige Bewegungen, was besonders bei schnellen Action-Szenen und Sportübertragungen von Vorteil ist. Die Bildoptimierung verbessert die Details und Schärfe, sodass selbst feinste Strukturen klar und präzise dargestellt werden.
Ein weiteres Highlight ist die Unterstützung von HDR10 und HDR10+, die für eine beeindruckende Darstellung von hellen und dunklen Szenen sorgt. Die HDR-PRO-Technologie von BenQ optimiert das HDR-Bild, indem sie die Helligkeit und den Kontrast in Echtzeit anpasst. Dies führt zu einer realistischen und dynamischen Bildqualität, die Filme und Serien in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Zusammen mit der leistungsstarken Signalverarbeitung bietet der BenQ W5800 eine insgesamt sehr gute Bildqualität, die sich durch lebendige Farben, flüssige Bewegungen und hohe Detailgenauigkeit auszeichnet. Trotz des Schwachpunkts im nativen Kontrast überzeugt der Projektor durch seine umfassenden Bildverbesserungsfunktionen und die präzise Farbwiedergabe, die besonders in Wohnräumen zur Geltung kommt.
Fazit BenQ W5800 im Test
Der BenQ W5800 beeindruckt vor allem durch sein leises Betriebsgeräusch und die lebendigen Farben. Auch die flexiblen Aufstellungsmöglichkeiten sind hervorzuheben, obwohl er in diesem Bereich nicht ganz an den Epson EH-LS12000b herankommt. Die Helligkeit des Projektors ist überzeugend, und der native Kontrast entspricht den typischen Werten des 0,47-Zoll-DMD-Chipsatzes von Texas Instruments. Daher empfehlen wir, den lichtstarken 4K-Laserprojektor mit einer Kontrastleinwand zu kombinieren, um den Schwarzwert und den Kontrast zu verbessern. Besonders geeignet ist hier die Obsidian Cinema (0.6 Gain) Leinwand, die in dunklerer Umgebung sowohl den Kontrast steigert als auch einen besseren Schwarzwert bietet.
Insgesamt gefällt uns der BenQ W5800 sehr gut. Er lässt sich leicht steuern, ist äußerst leise und bietet beeindruckende Farben mit 100% DCI-P3-Abdeckung sowie eine hervorragende Bildpräzision und plastische, glatte Bildwiedergabe. Die Verarbeitungsqualität ist ebenfalls tadellos. Wir empfehlen den BenQ W5800 vor allem für den Einsatz in Wohnräumen, wo er mit seiner Helligkeit und Farbgenauigkeit seine volle Stärke ausspielt, besonders in Kombination mit der passenden Leinwand. In dedizierten Heimkinos empfehlen wir den Einsatz einer starken Low-Gain-Leinwand, um die Bildqualität weiter zu optimieren.
Schreiben Sie einen Kommentar