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Echte Lumen vs. „LED Lumen“

In der hart umkämpften Welt der Projektionsgeräte ist die Lichtleistung eines Projektors ein wichtiges Kaufkriterium. Vertriebshändler, Einzelhändler und Verbraucher vergleichen die Lichtleistung der Hersteller, da die Lichtleistung ein entscheidender Faktor für die Anzeigeleistung des Projektors ist.Die Lichtleistung von Projektoren wird in Lumen gemessen, einer Einheit des Lichtstroms. Lumen sind dimensionsmäßig äquivalent zu Watt, einer Leistungseinheit, die sich analog auf den Strahlungsfluss bezieht. Der Unterschied besteht darin, dass sich der Strahlungsfluss auf die Leistung im breiten Spektrum bezieht, während der Lichtstrom der Strahlungsfluss ist, der nach der spektralen Empfindlichkeit des menschlichen menschlichen Auges, d. h. der photopischen Kurve, gewichtet ist. Der wichtige Punkt ist, dass sich die Lumenangabe eines Projektors auf die Menge an optische Leistung, die der Projektor an die Leinwand abgeben kann bezieht.

Standardisierte Methode zur Messung der Lichtleistung von Projektoren

Da es wichtig ist, eine standardisierte Methode zur Messung der Lichtleistung eines Projektors zu haben, veröffentlichte das American National Standards Institute (ANSI) 1992 die Norm ANSI IT7.215, die 1997 zu ANSI IT7.228 aktualisiert wurde. In der Industrie wird für diese Methode der Begriff „Lumen“ verwendet, der auch heute noch für die Lichtleistung eines Projektors gebräuchlich ist. Die gleiche Methodik wurde auch von der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) in IEC 61947-1, veröffentlicht 2002, und in einem neueren IEC-Dokument, 62906-5-1, veröffentlicht Ende 2021, übernommen, und die gleiche grundlegende Methodik findet sich auch in ISO 21118, ursprünglich veröffentlicht 2005 und zuletzt wiederveröffentlicht 2020. Daher hat sich die Industrie auf die standardisierte Methode zur Messung der Lumen-Lichtleistung eines Projektors geeinigt. Darüber hinaus wird diese Methode seit mehr als zwei Jahrzehnten konsistent angewendet.

„LED Lumen“

In letzter Zeit taucht der Begriff „LED Lumen“ in Marketingunterlagen auf. Ein Hersteller hat sogar ein Whitepaper mit dem Titel „Understanding the difference between ANSI Lumen and LED Lumen“ verfasst. Dieses Papier beschreibt einen Aspekt der menschlichen Wahrnehmung, den Helmholtz-Kohlrausch (HK)-Effekt, durch den gesättigte Farben heller erscheinen können. Das Papier behauptet und wendet weiterhin einen unbegründeten Lichtleistungsfaktor an, der auf der wahrgenommenen Farbsättigung der gewählten Lichtquelle basiert, wobei die standardisierte Lumenbewertung mit dem Faktor 2,4 multipliziert wird, um die „LED Lumen“-Bewertung zu erhalten. Der Leser sollte sich einiger Punkte des irreführenden Whitepapers dieses Herstellers bewusst sein:

1) „LED-Lumen“ ist nicht genormt
Der Begriff „LED-Lumen“ wird in diesem Bericht in Anführungszeichen gesetzt, da es sich um einen Marketingbegriff handelt. Wichtig ist, dass es keinen bekannten Standard für die Messung der sogenannten „LED-Lumen“ gibt. Es ist irreführend, den Begriff „LED-Lumen“ anstelle von oder zusätzlich zu ANSI- oder ISO-Lumen zu verwenden, deren Methodik von mehreren akkreditierten und international anerkannten Organisationen standardisiert und veröffentlicht wurde. „LED-Lumen“ wurde nie genormt.

2) „LED-Lumen“ ist kein von der Industrie akzeptierter Begriff
Es überrascht nicht, dass der Begriff „LED-Lumen“ nur von bestimmten Projektorherstellern verwendet wird, die sich für LEDs als Lichtquelle entschieden haben. Auch wenn bestimmte Projektionshersteller für ihre spezielle Technologie werben möchten, gibt es doch mehrere Methoden zur Erzeugung von schmalbandigen, hoch gesättigten Lichtquellen für ein projiziertes Bild. Zu diesen Quellen gehören gesättigte LEDs, aber auch Laser, in Phosphor umgewandelte Lichtquellen und in Quantenpunkte umgewandelte Lichtquellen. LEDs sind nicht die einzige Möglichkeit, gesättigtes Licht zu erzeugen. Auch sind LEDs nicht unbedingt gesättigt: LEDs können auch ein breites Spektrum an Licht erzeugen, z. B. weißes Licht für die Raumbeleuchtung, Scheinwerfer und LCD-Hintergrundbeleuchtung. Unabhängig von der Art der verwendeten Lichtquelle kann und sollte die gleiche international anerkannte Methode zur Messung der Lichtleistung eines Projektors angewandt werden.

3) Es gibt keinen Standard für die Messung des Helmholtz-Kohlenstoff-Effekts.
Die Standardisierung eines angeblichen HK-Vorteils für die scheinbare Helligkeit ist eine Herausforderung, da der HK-Effekt vom Betrachter*, den Umgebungslichtbedingungen (Leuchtdichte und Farbanpassung), dem Sättigungsgrad des dargestellten Inhalts und anderen Faktoren abhängt. Vielleicht aus diesem Grund schwanken die Angaben über den Nutzen des HK-Effekts zwischen dem 1,3-fachen und dem 2,4-fachen, was eine große Bandbreite darstellt. Wichtig ist, dass sich der Begriff HK-Effekt auf die scheinbare Helligkeit bezieht. Helligkeit ist eine Frage der Wahrnehmung, im Gegensatz zu Lumen, das ein Maß für den Lichtstrom ist, eine vom Beobachter unabhängige Größe, die mit Standardinstrumenten gemessen werden kann.
Zur Verdeutlichung kann die Analogie zur Temperatur herangezogen werden. Der HK-Effekt und die „LED-Lumen“ basieren auf der Wahrnehmung. Wird die Temperatur mit den Begriffen „heiß“ oder „kalt“ beschrieben, so gibt es keine standardisierte Definition von „heiß“ oder „kalt“ und die Wahrnehmung dieser Begriffe kann von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Diese Subjektivität steht im Gegensatz zur standardisierten Definition der Temperatur, die mit Instrumenten in Grad Celsius gemessen wird. Eine Temperatur von 26 Grad Celsius ist immer 26 Grad Celsius und unterliegt keiner individuellen Voreingenommenheit. In ähnlicher Weise wird die genormte ISO/IEC/ANSI-Methode seit Jahrzehnten zur Messung der Lumen-Lichtleistung eines Projektors verwendet.

4) Es gibt keine genormte Methode zur Integration des HK-Effekts in Displays

Bisher wurde der HK-Effekt in keiner Norm für elektronische Displays berücksichtigt. Display-Norm berücksichtigt. Eine standardisierte Methode zur Quantifizierung des HK-Effekts würde eine branchenübergreifende Vereinbarung über Testbedingungen und -inhalte, eine Vereinbarung über eine Mindestanzahl von Testpersonen und ein Basisdisplay mit spezifischen Eigenschaften voraussetzen. Dieser erste Schritt steht noch aus. Ein offener Datenaustausch und eine branchenübergreifende Betrachtung der Testergebnisse würden folgen.

Schlussfolgerung

Wir warnen vor der Verwendung nicht standardisierter Methoden bei der Bestimmung der Lichtleistung eines Projektors. „LED Lumen“ basiert nicht auf einem Standard und wurde möglicherweise mit der Absicht entwickelt, Verbraucher zu täuschen oder sogar in die Irre zu führen. Die ISO/IEC/ANSI-Methode ist die in der Industrie anerkannte und standardisierte Methode zur Messung der Lichtleistung eines Projektors.

Übersetzt in Deutsche – Quelle: https://www.3lcd.com/download/3LCDISOLumensWhitePaper.pdf

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