Im Markt für kompakte, leistungsfähige Laserprojektoren sorgt aktuell kaum ein Modell für so viel Gesprächsstoff wie der Hisense C2 Ultra – nicht zuletzt, weil sich hartnäckig ein Gerücht hält: Wer seinen Raum unter Kontrolle hat, also Lichtreflexionen vermeiden kann, keinen Bedarf an maximaler Helligkeit sieht und zudem auf den integrierten Subwoofer verzichten kann, der könne genauso gut zum Hisense C2 Pro greifen.

Diese Annahme wirkt auf den ersten Blick nachvollziehbar. Denn beide Modelle basieren technisch auf derselben Plattform und teilen sich zentrale Merkmale wie das hochwertige Objektiv mit optischem Zoom, KI-basierte Bildoptimierung und dynamisches Tone Mapping. Dennoch ist diese Gleichsetzung nur die halbe Wahrheit – denn der Unterschied liegt im Detail. Oder besser gesagt: im Licht.

Die Rolle der Helligkeit – Mehr als nur ein Wert auf dem Papier

Der wohl auffälligste Unterschied liegt in der Helligkeitsspitze. Der Hisense C2 Ultra liefert über 15 % mehr Lichtleistung als sein kleiner Bruder. Klingt zunächst nach einem Vorteil für helle Räume – und das ist er auch. Doch entscheidend ist, dass diese zusätzliche Helligkeit auch bei dunkler Umgebung signifikant zur Bilddynamik beiträgt.

Moderne HDR-Formate wie Dolby Vision und HDR10+ profitieren massiv von hoher Leuchtdichte. Besonders in Spitzlichtern – etwa Reflexionen in Wasser, Explosionen oder Sonnenlicht in einer Filmszene – zeigt sich der Unterschied sofort. Und auch wenn beide Projektoren physikalisch betrachtet noch nicht die von HDR-Standards geforderten Spitzenwerte erreichen, so kann die interne Bildverarbeitung des C2 Ultra mit dem Mehr an Licht deutlich differenzierter arbeiten. Das Ergebnis: höherer Kontrast, mehr Detailzeichnung in hellen und dunklen Bereichen und ein sichtbar lebendigeres Bild.

Bildverarbeitung mit mehr Spielraum

Ein oft unterschätzter Punkt ist, dass Software-Algorithmen umso effektiver arbeiten, je mehr physikalische Leuchtdichte zur Verfügung steht. Gerade bei HDR-Inhalten ermöglicht das Mehr an Helligkeit eine gezieltere Abstufung von Licht und Schatten. Die KI-Bildoptimierung kann feiner agieren, das Tone Mapping wird differenzierter – und dadurch entsteht ein subjektiv komplett anderes Bilderlebnis.

Dieser qualitative Vorsprung ist gerade bei Filmen mit hohem Dynamikumfang spürbar – aber auch bei klassischen SDR-Inhalten, in denen der C2 Ultra durch seine erweiterte Leuchtreserve mehr Strahlkraft und Differenzierung bietet.

3D, Tageslicht, Filmabend – ein echter Allrounder

Ein weiteres Einsatzgebiet, in dem der C2 Ultra punkten kann, ist 3D. Die aktive 3D-Wiedergabe halbiert bekanntlich effektiv die wahrgenommene Helligkeit pro Auge – ein Bereich, in dem viele Projektoren schnell an ihre Grenzen stoßen. Der C2 Ultra hingegen liefert hier genau das Quäntchen mehr Licht, das den Unterschied zwischen „gerade noch ausreichend“ und „richtig gut“ ausmacht.

Auch in Wohnräumen mit Restlicht macht sich der Helligkeitsvorsprung bemerkbar – bei Präsentationen, Gaming oder Kinderfilmen am Nachmittag ebenso wie bei abendlichen Spielfilmen im verdunkelten Wohnzimmer. Der C2 Ultra zeigt sich als echter Allrounder, der nicht nur in optimalen Bedingungen überzeugt, sondern auch bei weniger idealer Umgebung eine starke Leistung liefert.

Was bleibt für den C2 Pro?

Natürlich ist auch der Hisense C2 Pro ein spannendes Modell. Wer ein begrenztes Budget hat, kann sich sicher sein, dass viele der Stärken – wie das exzellente Objektiv, die hohe Bildschärfe, KI-Features und die gute Signalverarbeitung – auch hier geboten werden. Der Verzicht auf den integrierten Subwoofer ist verschmerzbar, insbesondere bei Nutzung externer Audiosysteme. Doch: Wer höchste Bildperformance sucht, vor allem bei HDR-Inhalten oder in anspruchsvollen Szenen, der wird am C2 Ultra nicht vorbeikommen.

Fazit: C2 Ultra – Der große Bruder zeigt klare Kante

Es ist kein Zufall, dass der Hisense C2 Ultra monatelang kaum lieferbar war und sich zu einem der begehrtesten RGB-Laserprojektoren am Markt entwickelt hat. Er kombiniert:

• eine moderne Triple-RGB-Laserlichtquelle
• einen enormen Farbraum
• überdurchschnittliche Spitzenhelligkeit
• präzise Signalverarbeitung mit KI-Unterstützung

Das alles zu einem Preis, der im Verhältnis zur gebotenen Leistung bemerkenswert aggressiv kalkuliert ist. Damit besetzt Hisense eine Nische, die bislang Geräten vorbehalten war, die deutlich teurer waren.

Wer also nicht nur gute, sondern außergewöhnliche Bildqualität in einem kompakten, stilvollen Design sucht – und bereit ist, für den echten Unterschied im Bild ein wenig mehr zu investieren – der ist mit dem C2 Ultra auf lange Sicht klar besser beraten.

Eigenschaft	Hisense C2 Pro	Hisense C2 Ultra
Lichtquelle	Triple RGB Laser	Triple RGB Laser
Helligkeit	2600 ANSI Lumen	3000 ANSI Lumen (+15 %)
Auflösung	4K UHD (3840 x 2160 via XPR)	4K UHD (3840 x 2160 via XPR)
Projektionsverhältnis	Optischer Zoom (variabel)	Optischer Zoom (variabel)
Farbraum	Sehr groß (RGB Laser)	Gleicher Farbraum, aber brillanter dargestellt
HDR-Unterstützung	Dolby Vision, HDR10, HDR10+, HLG	Dolby Vision, HDR10, HDR10+, HLG
Dynamic Tone Mapping	Ja	Ja, durch mehr Helligkeit leistungsfähiger
KI-Bildoptimierung	Ja	Ja, effektiver dank höherer Lichtreserven
3D-Unterstützung	Ja (aktive 3D)	Ja, besser geeignet dank höherer Helligkeit
Smart TV Oberfläche	VIDAA U7.6	VIDAA U7.6
Netflix & Streaming Apps	Ja	Ja
Integriertes Soundsystem	2.0 JBL System	2.1 JBL System inkl. Subwoofer im Standfuß
Subwoofer integriert	Nein	Ja
Gehäuse & Abmessungen	247 × 247 × 254 mm	247 × 247 × 286 mm
Gewicht	5,6 kg	6,3 kg
AirPlay 2 & Apple Home	Ja	Ja
Bluetooth / WLAN	Bluetooth 5.3 / WiFi 6E	Bluetooth 5.3 / WiFi 6E
Besonderheiten	Kompakter Einstieg in RGB-Lasertechnik	Mehr Helligkeit, mehr Dynamik, mehr Reserven
Preis	1.899 €	2.499 €