Hisense bringt mit dem PX2-Pro einen direkten Nachfolger des sehr beliebten PX1-Pro auf den Markt und auch wenn sich äußerlich nicht viel geändert hat, so hat sich im Inneren doch einiges getan. Warum sich der Aufpreis für den neuen PX2-Pro lohnt und wo der Laser Cinema, wie Hisense den Ultrakurzdistanzprojektor nennt, seinen Platz hat, erfahrt ihr in unserem Test. Anscheinend hat sich an der Optik nichts geändert und Hisense präsentiert den Nachfolger im gleichen Gewand. Das ist zunächst einmal nichts Schlechtes. Auch er ist wie sein Vorgänger mit einer Triple Laser Unit ausgestattet. Doch gerade bei dieser Laser Unit hat sich einiges getan. Doch der Reihe nach.

Abstand & Anschlüsse

Auch beim erforderlichen Abstand zum entsprechenden Laser-TV-Bildschirm hat sich nichts Positives getan, ok… Nichts hat sich verändert ;) Wie sein Vorgänger kann der Hisense PX2-Pro je nach Entfernung ein bis zu 130 Zoll großes Bild erzeugen. Die genauen Abstandsmaße könnt Ihr dem Bild unterhalb entnehmen.

Anders verhält es sich auf der Anschlussseite. Hier hat Hisense das Feedback erfolgreich aufgenommen und um einen HDMI-Anschluss erweitert. Damit stehen nun insgesamt drei HDMI-Anschlüsse zur Verfügung (2x HDMI 2.1 / 1x HDMI 2.0b), von denen einer auch eARC unterstützt. Neben den drei HDMI-Anschlüssen stehen ein optisch-digitaler Audioausgang, ein RJ45-Netzwerkanschluss, ein 3,5-mm-Kopfhörerausgang und insgesamt zwei USB-Anschlüsse zur Verfügung. Ein TV-Tuner ist dem kleineren Modell PL1 oder dem größeren Bruder L9H vorbehalten. Dafür bekommt man einen Triple TV Tuner zu einem sehr attraktiven Preis. Am Rande sei erwähnt, dass es derzeit nicht viele Laser-TVs gibt, die mit HDMI 2.1 und einem so großen Funktionsumfang glänzen können.

Betriebssystem

Die erste komplette Erneuerung gegenüber dem Vorgänger nimmt Hisense beim Betriebssystem vor. Beim Hisense PX1-Pro wurde noch auf ein AndroidTV-Betriebssystem ohne Netflix-Lizenz gesetzt. Beim neuen PX2-Pro kommt nun nicht nur ein deutlich schnellerer Prozessor zum Einsatz, sondern auch das hauseigene Betriebssystem VIDAA U6. Damit haben wir endlich Zugang zu allen Streaming-Diensten und Hisense erweitert die Konnektivität des Geräts erheblich. Die Bedienung ist angenehm und intuitiv und ist auch mehr als Flott. Apps öffnen sich in Rekordzeit und man hat nie das Gefühl, dass das Hisense PX2-Pro an seine Grenzen stößt. Dies möchte ich hier besonders hervorheben, da es bei Laser-TVs keine Selbstverständlichkeit ist. Einige Hersteller hantieren hier mit halbgaren Betriebssystemen und wirklich langsamen Prozessoren. Nicht so Hisense, hier setzt man vorbildlich auf einen Quad-Core-Prozessor von MediaTec, den MT9900.

Bildqualität

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, hat sich in der Laser Unit einiges getan. Das Ergebnis ist ein deutlich helleres und kontrastreicheres Bild als bei seinen Vorgängern, was man auch deutlich sieht. Auch bei der Signalverarbeitung und der Zwischenbildberechnung hat sich bei Hisense einiges getan. So wirkt das Bild insgesamt plastischer und auch die Zwischenbildberechnung arbeitet sichtbar sauberer. Dies dürfte auch auf die höhere Rechenleistung des Hisense PX2-Pro zurückzuführen sein. Wie bereits der Hisense PL1 ist auch der PX2-Pro mit HDR-Signalen mit statischen Metadaten (HDR-10 und HLG) sowie mit Dolby Vision- und HDR-10+-Quellen (dynamische Metadaten) kompatibel. Insbesondere bei den dynamischen Metadaten nimmt Hisense im Bereich der Laser-TVs eine Vorreiterrolle ein.

In der reinen Bildschärfe hat sich der PX2-Pro gegenüber seinen Vorgängern nicht verbessert. Dies dürfte auch am gleichen verwendeten 0,47″ DMP-Chipsatz und Optik liegen. Durch den höheren Kontrast und die höhere Helligkeit wirkt das Bild aber insgesamt schärfer, unser Auge lässt sich so gerne “Schärfe” vorgaukeln. Allerdings hatte Hisense bereits beim Vorgängermodell eine sehr gute Randschärfe durch die Optik erreicht, so dass hier keine Verbesserung notwendig war. Der große Vorteil gegenüber dem Hisense PL1 ist vor allem die Triple Laser Unit, wir haben einen deutlich größeren Farbraum, der sogar den BT.2020 Farbraum übertrifft und gleichzeitig ein helleres Bild. Das sorgt für besonders farbenfrohe Bilder. Wie schon bei den Vorgängern muss der Laser TV allerdings richtig eingestellt werden, da er ab Werk nicht gerade mit exakten Farben ausgeliefert wird, aber dafür liefern wir unsere beliebte Ultimate Edition mit. Hier haben wir für euch bereits die perfekten Bildeinstellungen in verschiedenen Szenarien (4K HDR | Gaming | Sport etc.) ermittelt.

Fazit

Hisense präsentiert mit dem PX2-Pro einen mehr als würdigen Nachfolger und setzt noch einen drauf. Zwar kostet der neue PX2-Pro im Vergleich zu seinem Vorgänger gut 1000,- €, aber durch den Mehrwert an Helligkeit, Kontrast, Smart Interface und den Zuwachs an Konnektivität ist dies in unseren Augen auch gerechtfertigt und eine lohnende Investition. Was wir uns noch gewünscht hätten? Wie bei allen aktuellen Laser TVs hätten wir uns ein Modell mit flüsterleisen, hochwertigen Lüftern gewünscht. Im Computerbereich gibt es das immerhin. Also lieber Hersteller… investiert doch bitte einmal in bessere Lüfter. Der Hisense PX2-Pro ist bei weitem nicht der lauteste Kandidat im Feld der Laser-TVs, setzt aber auch keine neuen Maßstäbe – schade. Wir hätten uns auch eine neue Optik gewünscht, mit einem geringeren Abstand. Vielleicht beim nächsten Mal?

Alles in allem liefert Hisense aber einen verdammt starken Laser TV ab, dessen Design nicht jedem gefallen dürfte, der aber vor allem durch seine gute Bildqualität und Leistung besticht. 3D-Fans schauen übrigens bei Hisense generell in die Röhre”, da dieses Format nicht mehr unterstützt wird.