Hisense betritt mit dem C1 Lifestyle Laserprojektor den Markt für konventionelle Projektoren. Mit seiner Würfelform und der RGB-Laserlichtquelle ist er jedoch nicht ganz konventionell und damit topmodern ausgestattet. Diese Form der tragbaren Lifestyle-Projektoren schwappt vor allem vom asiatischen Markt nach Europa. Mittlerweile gibt es Dutzende von Herstellern, mehr oder weniger bekannt. Dass Hisense ein ernst zu nehmender Konkurrent ist, hat das Unternehmen bereits im Bereich der Ultrakurzdistanzprojektoren bewiesen, wo es sogar ein innovativer Treiber ist. Heute schauen wir uns den Laserprojektor Würfel von Hisense genauer an und prüfen, ob er hält, was er verspricht.

Die Triple-Laser-RGB-Lichtquelle des Hisense C1 bietet eine erstaunliche Farbraumabdeckung von über 110 % und damit einen der größten Farbräume aller Projektoren auf dem Markt, egal ob Lifestyle-, UST-, Standard Throw- oder wirklich teure Heimkinoprojektoren. Auch beim Hisense C1 ist wie alle anderen Hisense Projektoren mit einem 0,47-Zoll-DMP-Chip mit XPR (×4)-Verarbeitung ausgestattet. Dieses bewährte Prinzip wurde entwickelt, um ein UHD-Bild wiederzugeben, indem alle Details separat und versetzt mit sehr hoher Geschwindigkeit dargestellt werden. Die so erzielte 4K-Auflösung unterstützt nicht nur 4K-Quellen mit statischen (HDR10- und HLG-Metadaten), sondern auch alle Quellen mit dynamischen Metadaten (Dolby Vision und HDR10+). Neben der vollen Kompatibilität zu HDMI 2.1 ist der Hisense C1 damit einer der wenigen Heimkinoprojektoren, der neben HDR auch HDR10+ und Dolby Vision unterstützt. Das JBL-Logo auf der Vorderseite ist dem einen oder anderen vielleicht schon aufgefallen. Hisense verwendet hier eine Soundeinheit, die in Zusammenarbeit mit JBL entwickelt wurde und gleichzeitig Dolby Atmos kompatibel ist. Letzteres ist für uns eher nur Marketing, aber tatsächlich ist das eingesetzte Soundsystem für einen solch kompakten Laserprojektor nicht von schlechten Eltern, und sollte für mal eben mitnehmen und an die Wand projizieren sicherlich auch ausreichend sein. Ein vollwertiges und ordentliches Heimkinosetup ersetzt es natürlich bei weitem nicht. Mit 1600 ANSI Lumen und einem Kontrastverhältnis von über 1400:1 bietet der Lifestyle Laserprojektor auch in relativ dunkler Umgebung einen sehr guten Kontrast und Schattendetails. In hellerer Umgebung kann man mit 1600 ANSI Lumen durchaus schnell an seine Grenzen stoßen, daher empfiehlt es sich, den Raum immer etwas unter Kontrolle zu haben. Wir sprechen hier nicht von einer dunklen Heimkino-Höhle, eine leichte Beschattung reicht aus. Eine Sache, die uns beim Testen dieses Projektors und beim Vergleich mit anderen Lifestyle-Projektoren ähnlicher Größe aufgefallen ist, ist, dass er eines der schärfsten Bild auf dem Markt hat. Ich weiß nicht, welche Linse oder welchen optischen Block hier verwendet wird, aber ich kann ohne Zweifel sagen, dass das Bild gestochen scharf ist. Obwohl Hisense angibt, dass dieser Projektor eine Bildgröße von 65 Zoll bis 300 Zoll unterstützt, ist dies nicht wirklich praktisch. Wenn man diesen Projektor mit der beworbenen Bildgröße von 300 Zoll verwendet und ihn mit einem scharfen Fokus voll unterstützt, erhält man nur etwa eine Helligkeikt 6 Fuß Foot-Lamberts. Nach allen kinematographischen Maßstäben ist das einfach nicht genug, selbst in einem wirklich dunklen Raum. Wenn man jedoch mit diesem Projektor ein unglaublich großes Bild mit einer Diagonale von 150 Zoll erzeugt, erhält man 24 Foot-Lamberts. Das ist mehr als genug für ein dunkles Kino. Alles über 4 Meter Bildbreite wird langsam kritisch. Bei helleren Umgebungen tut man sich gut neben einer Kontrastleinwand wie z.B. die Obsidian Vision oder DayWalker Serie die Bildgröße auf 100 oder 120 Zoll zu beschränken.

Mit dem VIDAA U6 Smart Interface gibt es auch bei der Bedienung keine großen Überraschungen. Für uns ist die Navigation schon mehr als gewohnt und sehr vertraut. Die Menü Struktur ist übersichtlich und intuitiv bedienbar. Das Hisense C1 hat einen relativ geringen Input Lag und wurde mit einer Verzögerungszeit von 39,3 Millisekunden gemessen. Das ist mehr als angemessen für Gelegenheitsspiele, aber vielleicht nicht schnell genug für Konkurrenzfähige Ego-Shooter. Für eine Mario Kart-Party oder auch Singleplayer-Spiele à la God of War Ragnarok ist der Input Lag durchaus akzeptabel. Stellt aber auch hier keinen wirklichen Maßstab dar, sondern nur den Durchschnitt.

Fazit

In der Lifestyle Laserprojektor Klasse sorgt Hisense besonders mit seinem eingesetzen TriChroma Laserlichtquelle für aussehen. Der erreichte Farbraum von 110% BT.2020 kann sich mehr als sehen lassen und lässt selbst aktuelle High-End TV-Modelle locker hinter sich. Auch in Sachen Anschlussvielfalt, Modernität und Konnektivität bietet Hisense mit diesem Modell alles, was man braucht und noch viel mehr. Auch die Verfügbarkeit dynamischer Metadatenverarbeitung wie HDR10+ und Dolby Vision ist alles andere als aktueller Standard, nur wenige Geräte weltweit können dies derzeit in dieser mobilen Lifestyle-Kompaktklasse, und selbst bei herkömmlichen High-End-Heimkinoprojektoren ist dies noch Mangelware. Hisense kann mit dem C1 durchaus Akzente setzen und bietet ein durchweg super verarbeitetes Gerät an, was sich auch in der Bildschärfe zeigt.

Lediglich die Helligkeit von 1600 ANSI-Lumen ist ein kleiner Hemmschuh. Zwar sind viele Modelle, vor allem mit LED-Lichtquelle und teilweise auch mit Einzellaser-Lichtquelle, dunkler, aber es gibt auch hellere Modelle, wenn auch oft mit deutlich anderen Nachteilen. Etwas mehr Lumen hätten den Hisense C1 als mobile Allzweckwaffe noch stärker betont. Unter dem Strich bleibt aber nach wie vor ein attraktiver Lifestyle-Laserprojektor, der wirklich eine ganze Menge zu bieten hat.